Amnesie ohne Alibi:
Kannst du dich nicht mehr erinnern, schreist du mich an. Ich halte einen Stein in meinen Händen, lasse ihn fallen und sehe wie er beim Aufprall zerbricht. Sage Nein und dreh mich weg. Was ist schon ein Rührei, oder dieser Toast, was interessiert mich die alte Frau, die da drüben jeden Tag die Straße kreuzt. Oder dieser Autohändler mit dem geschwungenen Dach. Doch du bleibst hartnäckig, sprichst von Gerüchen, von der Ästhetik der Dinge, den Momenten die sich wie Schnappschüsse einem für immer ins Gehirn brennen. Ich schüttle den Kopf, zeige auf das alte Gemäuer, auf die verbogenen Balken, schweige einen Moment um dir dann zu erklären, dass Erinnerung sichtbar sein muss, dass sie sich in die dinge einschreibt, dass sie beim Verrotten und nur im Prozess des Alterns Merkenswert sind. Was neu ist, oder ewig jung, was sich wiederholt in Dauerschleife ist egal, nicht der Rede wert.